Im Spitzenspiel der Bezirksoberliga trafen am Wochenende der Tabellendritte HSG Lingenfeld/Schwegenheim und die zweitplatzierte MSG 2 aufeinander. Während die Gastgeber nahezu in Bestbesetzung antreten konnten, musste die MSG auf Richard Marx, Marlon Freunscht und kurzfristig auch auf den erkrankten Christian Hemmer verzichten – alles andere als ideale Voraussetzungen. Nach der deutlichen Niederlage in Lingenfeld im Vorjahr war allen klar: Dieses Spiel würde eine echte Herausforderung, insbesondere angesichts des schnellen Umschaltspiels der Hausherren.

Die MSG startete zunächst vorsichtig in die Partie und tat sich schwer, Lücken gegen die aggressive 5:1-Abwehr der Gastgeber zu finden. Zahlreiche Chancen blieben ungenutzt, da der starke Lingenfelder Torhüter mehrfach glänzend parierte. So liefen die Gäste in der Anfangsphase stets einem knappen Rückstand hinterher. Zwischen der 20. und 23. Minute nutzte Lingenfeld eine kurze Schwächephase der MSG und zog mit drei Toren in Folge auf 10:6 davon. Doch die junge Mannschaft zeigte Charakter: Mit einem beeindruckenden 9:4-Lauf drehte sie das Spiel, wobei Torhüter Tim „Harry“ Kehrer entscheidend agierte und noch vor der Halbzeit zwei Siebenmeter entschärfte. Mit einer knappen 15:14-Führung ging die MSG in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel hart umkämpft. Die Führung wechselte mehrfach, und die Anspannung war auf beiden Seiten spürbar. Die MSG bewahrte jedoch Ruhe und Nervenstärke: Nach einer Auszeit in der 51. Minute glich Luca Schweiger zunächst aus, bevor Mateo Maric, erneut Schweiger und Simon Grimm auf 24:27 erhöhten. Diese Führung verteidigte das Team souverän bis zum Schluss, fand Antworten auf die zwischenzeitliche Manndeckung der Gastgeber und entschied die Partie spätestens mit dem sehenswerten Wurf von Fabian zur Linden in den Winkel zum 26:30. Am Ende siegte die MSG verdient mit 27:30.

Trainer Gordon Amuser zeigte sich nach der Partie zufrieden:
„Es war ein erwartungsgemäß schweres Spiel, aber ich bin stolz auf unsere Mannschaft. Nach einem schwierigen Start haben sich alle gemeinsam zurückgekämpft und in der zweiten Halbzeit Ruhe und Entschlossenheit gezeigt. Die geschlossene Teamleistung war heute der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben nun gegen alle Teams aus den Top 6 gespielt und stehen mit 10:2 Punkten sehr ordentlich da. Unser Ziel, frühzeitig nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, bleibt bestehen – trotzdem dürfen wir die aktuelle Tabellensituation auch einmal genießen.“